Fulminante Baden-Württembergische Theatertage

14. - 23.06.2013
Theaterleiter

Das gesamte Pforzheimer Schauspiel-Ensemble war herzlicher Gastgeber und “Fremdenführer” für die Theaterschaffenden aus ganz Baden-Württemberg, die im Juni 2013 unter dem Motto “Fremdwahrnehmung” in Pforzheim zusammen kamen. Vom 14. bis 23. Juni 2013 waren 27 Bühnen aus Baden-Württemberg mit herausragenden Produktionen zu sehen. Darunter 12 Kinder- und Jugendtheater. Von morgens bis abends herrschte Festival-Stimmung, das Stadttheater war Forum, Publikums-Magnet und Mittelpunkt der Stadt. Hochkarätige Inszenierungen aller Bühnen aus Baden-Württemberg waren zu sehen. Das zeitgleich stattfindende Kinder- und Jugendtheater-Treffen des größten deutschen Landesverbandes im internationalen ASSITEJ setzte mit aktuellen Produktionen, zukunftsweisenden Diskussionen, Vorträgen und Workshops Maßstäbe für die Kinder- und Jugendarbeit in den kommenden Jahren.

Grußwort von Murat Yeginer
Künstlerischer Leiter der Theatertage

Liebe Theaterfreunde, liebe Theater-Schaffende, liebe Gäste, wir leben in einer wunderbaren, aufregenden Zeit. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. Deutschland ist heute nicht mehr so, wie es vor 45 Jahren war, als die deutsche Kulturlandschaft ihre letzte große Transformation erlebte. Wir sind bunter geworden, vielfältiger, aber auch schnelllebiger. Und wir sind wieder einmal, wie 1968, als Gesellschaft zutiefst verunsichert.
Denn so, wie die damals junge Generation neue Wege finden musste, mit der kollektiven Verantwortung für die Vergangenheit umzugehen, müssen wir heute unserer Verantwortung für eine völlig neue demographische Struktur gerecht werden – und wissen oft nicht, wie. Wir wissen nur, dass wir die Entwicklung nicht aufhalten können. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer, die Alters-Pyramide kehrt sich um, die Globalisierung und die Virtualisierung nahezu aller Lebensbereiche entfremden uns immer mehr von dem, was früher einmal unverrückbare humanistische Werte waren.
Es wird höchste Zeit, dass wir handeln. Die Kultur kann hierfür ein bedeutender Katalysator sein. Denn wir Künstler und Kunstschaffenden sprechen eine universale Sprache. Musik, Tanz, Literatur und die lebendige Gestaltung von Bildern sprechen Menschen unterschiedlichster Bildungs- und sozialer Schichten an und verbinden sie. Und das Theater bringt all diese Formen des künstlerischen Ausdrucks zusammen. Das deutsche Autoren-, Regie- und Ensemble-Theater war und ist einmalig in der Welt. Es ist eines der wenigen verbliebenen Markenzeichen Deutschlands und hat bis heute jeden gesellschaftlichen Wandel mitgeprägt und mitgestaltet.
Und Sie, unser Publikum, waren immer mit dabei: konstruktiv, interessiert, mit kritischem Bewusstsein und mit Herz. Das wollen wir zehn Tage lang feiern.

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